Der spezielle Fall von Phantomschmerzen
Fallbericht 10
Patient, 67 Jahre aus F.
Dieser Patient war früher über viele Jahre als Polizist der Autobahn-Motorradstreife tätig.
Im Laufe der Jahre nahmen seine Beschwerden in den Beinen und dem Rücken immer mehr zu, soadaß er frühzeitig pensioniert werden mußte. Die in dieser Zeit stattgefundenen ärztlichen Bemühungen blieben weitgehend ohne nennenswerten Erfolg.
Dies führte dazu, daß dieser Patient generelle Beinschmerzen und nächtliche Krämpfe
im höchsten Maße zu erdulden hatte und ntürlich in zunehmendem Maße Schmerzmittel
verordnet bekam, sodaß er letztlich bis zu 12 Schmerztabletten täglich konsumierte.
Natürlich mußte es unter diesen Bedingungen zum Äußersten kommen, nämlich der
Amputation des rechten Beines - oberhalb des Knies.
Jetzt ging der Leidensweg dieses bedauernswerten Menschen erst richtig los.
Zu den durchblutungsbedingten Schmerzen kamen jetzt auch noch dauerhafte Phantomschmerzen in steigender Qualität dazu.
Mit einem insgesamt über 15-jährigen Leidensweg kam schließlich dieser Patient in unsere ambulante Praxis.
Er wünschte sich wenigstens Verbesserung bei der Duchblutung und den daraus resultierenden Schmerzen und Krämpfen.
Mit unseren speziellen ATP plus Infusionen konnten wir in angemessener Zeit sogar spürbare Verbesserung erzielen, was den Patienten natürlich sehr glücklich machte.
Aber da waren ja auch noch die äußerst unangenehmen Phantomschmerzen !
Als ich dem Patient vorschlug, eventuell mit der Neuraltherapie nach Dr. Huneke
ein Ausschalten des Schmerzreizes oder doch wenigstens eine Linderung erreichen
zu können, reagierte er kategorisch mit Ablehnung und den Worten: "An dieses Bein
lasse ich niemanden mehr heran, denn es wurde über Jahre alles versucht und nichts, aber auch garnichts hat mir geholfen".
Ich bat den Patienten, mir doch kurz diesen Weg des "alles Versuchens" zu schildern.
Er berichtete mir, daß ihm zwischenzeitlich mindestens 10 verschieden Versionen von
Prothesen angepasst wurden in der Hoffnung, daß diese den Druck mindern und ihm so den Phantomschmerz erleichtern könnten. Aber - wie schon gesagt - es hat alles absolut nichts bewirkt.
Jetzt konnte ich seine Haltung und auch die Verzweiflung verstehen. Aber ich ließ gerade deshalb nicht locker.
Ich fragte Ihn, ob er glaubt, daß die kurzen Sekunden der neuraltherapeutischen Injektionen mit feinster Kanüle weniger zu ertragen seien als die Dauerschmerzen, die er doch ohnenhin schon habe. Dies konnte er letztlich dann doch auch verneinen.
Also, was hindert uns daran einen Versuch zu wagen und die Chance auf Beseitigung oder wenigstens Linderung wahrzunehmen. Er stimmte seufzend zu.
Also machte ich mich sofort ans Werk und fing an, die gesamten Amputationsnarben mit Procain zu infiltrieren, was der Patient übrigens überraschenderweise gar nich so schlimm wie befürchtet empfand.
Und das erhoffte "Wunder" geschah schon unmittelbar nach der Therapie!
Ich war kaum mit der Infiltration fertig, da rief der Patient überrascht aus: "Es kribbelt
in meinem Amputationsstumpf und die Schmerzen sind weg".
Er zog auf meine Anweisung hin sofort seine Prothese an und schaute mich komplett überrascht an, denn er konnte zum ersten Mal seit vielen Jahren schmerzfrei darin Stehen und Gehen. Er war den Tränen nah, was sehr verständlich war.
Wir haben diesen Vorgang noch einige Male wiederholt und konnte diesem unglücklich
geplagten Menschen tatsächlich Schmerzfreiheit und ein befreites Leben bescheren.
Fazit aus diesem Patientenbericht könnte für viele ähnlich betroffene Patienten sein,
daß man einerseits nicht aufgeben und andererseits den lohnenden Versuch einer neuraltherapeutischen Behandlung unbedingt wagen sollte.
Wir wollen nicht verschweigen, daß organische Erkrankungen, allg. Schmerzen, viele Funktionsstörungen und auch Phantomschmerzen nicht immer ausschließlich das Resultat eines sogenannten neurologischen Narbenstörfeldes sein müssen.
Andererseits haben wir in den 4 Jahrzehnten unserer Praxis viel zu oft erleben müssen,
daß Menschen mit unsäglichem Leid existieren mußten, weil man sich nicht um die Überprüfung oder Behandlung eines möglichen neurologischen Störfeldes bemüht hatte.
Deshalb sagen wir aus Überzeugung, daß es sich immer lohnt in diese Richtung zu
Prüfen und zu Behandeln.
Handelt es sich ausschließlich um ein Narbenstörfeld, kann ein sog. Sekundenphänomen eintreten und - wie in diesem Fall - eine sofortige Beseitigung aller Symptome erfolgen.
Diese muß dann minestens 24 Stunden anhalten um als Sekundenphänomen gewertet
zu werden. In weiteren Wiederhlolungen darf dann davon ausgegangen werden, daß
sich der Zusatnd dauerhaft stabilisiert.
Bei nicht ausschließlich Störfeldbedingten Beschwerden muß zumindest auch sofort eine Linderung eintreten, welche sich ebenfalls mit weiteren Therapien kontinuierlich verbessern können. Hier sind i.d.R. aber noch andere Ursachen mitverantwortlich und müssen natürlich diagnostiziert und mitbehandelt werden.
Das großartige "Instrument" der Neuraltherapie ist in einer naturheilkundlich und
ganzheitlich ausgerichteten Praxis ein unverzichtbares Therapieverfahren, welches
bei uns Medizinern nicht umsonst die "königliche Therapie" genannt wird.
ANMERKUNG:
Unser Rat an alle Betroffenen kann nur sein, nicht in der Hoffnungslosigkeit oder der vielleicht eingetretenen Enttäuschungen bisheriger Versuch zu verharren, sondern die hier beschriebene Möglichkeit mit Mut und neuer Hoffnung nach dem Motto anzugehen:
"Ich habe doch eigentlich nichts zu verlieren, aber ich könnte vieles gewinnen".
In diesem Sinnen wünschen wir allen betroffenen Lesern neuen Mut und Gottes Segen.
Ihr Praxis-Team
Prof. H. Mandel
und G. Mandel